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Der Eingang ins Funkhaus in der
Schellingstraße 44. Gut zu sehen: Das Logo über dem
Eingang. |
Unsere
Pannen
hatten
irgendwie
etwas
liebenswürdiges
und
ich
denke,
die
Zuschauer
haben
sie
uns
zumeist
verziehen
(oder
?).
Wie
gesagt,
wir
arbeiteten,
produzierten
und
sendeten
aus
einer
alten
Münchner
Jugendstilvilla
im
Hinterhof
der
Schellingstraße
44.
Dort
waren
also
die
Redaktionsräume,
die
Studios,
das
Archiv,
die
Schnittplätze
und
die
Senderegie.
Nicht
selten
führte
ein
etwas
zu
helles
Studio
zu
Spannungsschwankungen
unseres
Ausgangssignals.
Einen
kurzen
kompletten
Sendeausfall
hatte
ich
aber
persönlich
zu
verantworten.
Bei
einer
der
üblichen
Hausbesichtigungen
führte
ich
die
Besuchergruppe
(zumeist
Werbekunden
unseres
Werbezeitenverkäufers
Rudi
Reischl,
später
RTL2-Geschäftsführer)
auch
in
die
Senderegie.
Dort,
wo
meist
nur
ein
Mann
Dienst
tat,
war
es
sehr
eng
und
warm.
Der
diensthabende
Sendeleiter
war
in
dem
gemütlichen
Kämmerchen
mehr
als
einmal
des
Nächtens
(wir
waren
schließlich
schon
damals
ein
24-Stunden-Sender)
eingeschlafen.
Die
Folgen
kann
man
sich
ausmalen,
doch
das
ist
eine
andere
Geschichte.
Jedenfalls
erklärte
ich
damals
mit
weit
ausholendem
Gestus
die
vorhandene
Technik
und drückte
dabei
versehentlich
auf
den
Stopp-Knopf
des
Haupt-Rekorders.
Der
kreidebleiche
Sendeleiter
starrte
kurz
entgeistert
auf
das
Schwarzbild
und
startete
umgehend
die
Maschinen
neu.
Natürlich
versuchte
ich
dies
irgendwie
zu
überspielen,
indem
ich
etwas
von
"reinem
Vorschaumonitor"
brabbelte.
Jochen
Kröhne
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In
der
schon
erwähnten
Show
"Stadt,
Land,
Fluß"
gab
es
eine
Rubrik,
in
der
ein
Prominenter
fragte
"wo
bin
ich
?".
In
mehreren
Stufen
wurden
den
Kandidaten
immer
etwas
mehr
aus
seiner
Umgebung
gezeigt,
bis
der
Ort
erraten
war.
Wie
der
Zufall
es
wollte
strahlte
TELE
5
eine
(der
zahlreichen
und
geliebten
Wiederholungen)
einer
Rubrik
mit
der
damals
kürzlich
verstorbenen
Heidi
Brühl
aus.
Ihre
scheinbar
aus
dem
Jenseits
kommende
Frage
"wo
bin
ich
?"
brachte
uns
damals
wieder
ein
paar
Ohrfeigen
in
der
Boulevardpresse
("geschmacklos")
ein.
Jochen
Kröhne
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Fast
schon
zum
Landesverrat
geriet
eine
Episode
der
vorproduzierten
Show
Ruck
Zuck.
Zwei
Tage
nachdem
Franz
Josef
Strauß
gestorben
war
und
ganz
Bayern
tiefster
Trauer
war,
sendeten
wir
arglos
eine
Folge,
in
der
ein
Kandidat
fröhlich
und
ziemlich
böse
just
jenen
Franz
Josef
Strauß
imitierte.
Damals
rief
mich,
kurz
nach
der
Ausstrahlung
und
auf
Zuschauerproteste
hin,
der
Kölner
Express
an
und
drohte
mir,
man
werde
TELE
5
"fertigmachen",
wenn
ich
dem
Reporter
nicht
sofort
die
Originalstelle
der
Show
am
Telefon
vorspielen
würde.
Wieder
einmal
wurden
wir
bundesweit
als
"geschmacklos"
beschimpft.
Ähnliches
bekamen
wir
auch
zu
hören,
als
wir
ausgerechnet
in
der
Nacht
zum
Karfreitag
den
Spielfilm
"die
Dummen
sterben
am
Freitag"
eingeplant
haben.
Heute
kann
ich
darüber
nur
noch
schmunzeln,
damals
war
es
ein
Grund
für
eine
der
zahlreichen
Krisensitzungen.
Jochen Kröhne |
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